Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Barrierefreie Online-Kommunikation – Untertitel, Gebärdensprache und Co.

Computermonitor zeigt TextverarbeitungVon einer barrierefreien Online-Kommunikation und Zusammenarbeit profitieren alle Ihre Kommunikationspartner: Mit Online-Kommunikation ist hierbei vor allem die Echtzeit-Kommunikation über Video, Audio oder Text-Chat gemeint. Kommunikation im weiteren Sinne umfasst auch Webseiten oder Social Media, die hier aber nicht gemeint sind. Letztere sollte natürlich ebenfalls barrierefrei sein. Infos zu barrierefreien Online-Veranstaltungen.

Vorbereitung und Support

Teilen Sie den Teilnehmenden möglichst frühzeitig im Vorfeld mit, welches Tool verwendet wird. Das gibt etwa Blinden oder Sehbehinderten die Gelegenheit, sich mit dem Tool vertraut zu machen.
Im Idealfall sollten Sie bei der ersten Nutzung bereits eine halbe Stunde vor dem Termin bereit sein, die Technik zu testen und eventuelle Probleme zu klären. Dafür kann auch ein zweiter, in jedem Fall funktionierender Kanal wie Telefon, WhatsApp und Ähnliches verwendet werden.
Über eine Lösung wie TeamViewer ist es auch möglich, einen dritten Rechner zu steuern, falls eine Person es nicht selbst schafft,. Das sollte entsprechend vorbereitet werden. Im Idealfall haben Sie zumindest eine weitere Person am Start, die sich im Hintergrund darum kümmert, so dass Sie selbst sich auf die Kommunikation vorbereiten können.
Ein schneller Internet-Zugang ist für jeden Teilnehmer zu empfehlen. Oftmals regelt die verwendete Software die Audio- und Video-Qualität runter, wenn die Übertragungsgeschwindigkeit aus ihrer Sicht nicht gut genug ist. Auch das sollten Sie den Teilnehmenden vorher mitteilen, es kann sonst sein, dass sie etwa das Smartphone und einen mobilen Internet-Zugang nutzen.
Überblick über barrierefreie Kommunikations-Tools

Hören

Generell sollte bei der Online-Kommunikation ein Headset mit integriertem Mikrofon verwendet werden. Wir empfehlen USB-Headsets oder Funk-Headsets mit optimierter Audio-Übertragung. Bei Bluetooth kommt es gerne mal zu Aussetzern. Headsets verbessern die Sprach- und damit die Hörqualität. Sowohl im Home-Office als auch im Büro kann es zu störenden Neben-Geräuschen kommen.
Versuchen Sie im Vorfeld, alle denkbaren Quellen für Störgeräusche abzustellen, dazu gehören insbesondere Knall-Geräusche, wie sie durch heftig abgestellte Gläser und Ähnliches entstehen.
Sollten Gehörlose beteiligt sein, können Gebärdendolmetscher per zusätzlichem Fenster bereit gestellt werden. Dabei ist wichtig, dass die verwendete Software das Verwenden mehrerer Fenster unterstützt und dass die Fenster vergrößert werden können.
Ein Dienst wie VerbaVoice erlaubt auch das dynamische Zuschalten von Gebärdensprachdolmetschern.

Seh-Qualität

Sollten Sie eine Webcam einsetzen, empfehlen wir eine möglichst gute Webcam. Die in günstigen Notebooks, Smartphones und Tablets integrierten Webcams sind eher mäßig. Eine gute Webcam sorgt dafür, dass Sound und Lippen-Bewegungen bzw. Körpersprache synchron sind und erleichtert damit die Kommunikation gerade für Hörgeschädigte. Achten Sie darauf, dass Sie gut ausgeleuchtet und der Kopf sowie Oberkörper gut erkennbar sind.
Verwenden Sie Präsentationen, stellen Sie diese möglichst im Vorfeld den Teilnehmenden mit Behinderung per Mail oder Download zur Verfügung. Es ist in vielen Programmen schwierig, geteilte Bildschirme oder sich ändernde Inhalte vernünftig zu verfolgen. Auch ist die Vergrößerbarkeit der Fenster oftmals eingeschränkt.

Telefon- und Audio-Konferenzen

Reine Audio-Konferenzen sind generell unproblematisch, wenn keine Gehörlosen oder stark Schwerhörigen beteiligt sind. Ich rate auch hier dringend von nicht leistungsfähigen bzw. für solche Zwecke optimierten Lautsprecher-Mikrofon-Kombinationen ab. Die große Runde, die nur einen Lautsprecher und ein Mikro verwendet ist leider sehr hör-unfreundlich für alle Beteiligten. Wer per Handy dazu geschaltet ist, sollte unbedingt auf guten Internet-Empfang achten oder ein W-LAN verwenden.
Accessible Online Communication