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Sind Roboter-Blindenführhunde die Zukunft?

Verrückte Idee – kommt ja auch von mir. Nachdem ich gesehen habe, dass es mittlerweile Roboter-Hunde zu kaufen gibt, erscheint das aber gar nicht so absurd.
Zunächst einmal braucht niemand Angst zu haben, dass ich ihn seinen Wauwau wegnehmen werde, das könnte ich eh nicht. Allerdings ist die Entwicklung interessant.
Immerhin gibt es viele Blinde, die physisch oder psychisch nicht in der Lage sind, sich um einen Hund zu kümmern. Es ist auch kein Geheimnis, dass es Blindenführhunde gibt, die schlecht gehalten werden, auch wenn man das Problem in der Szene totschweigt. Tierquälerei, darunter fällt auch die Vernachlässigung der Tiere, ist leider nicht selten. Ich habe einige Hunde gesehen, die sich wund geleckt hatten, die geschlagen oder mit dem Halsband gewürgt wurden.
Daneben gibt es leider auch viele schlechte Hundetrainer. Auch ein Thema, dass in der Szene nur hinter vorgehaltener Hand besprochen wird. Ich weiß von Fällen, wo Hunde mit Psychosen gegenüber Fahrrädern an blinde Personen weitergegeben wurden. Ein anderes Problem ist, dass Hunde häufig nicht adäquat ausgelastet werden. Wenn man 99 Prozent der Zeit ohnehin nicht vor die Tür geht und den Hund machen lässt, was er möchte hat er das Führen irgendwann verlernt.
Ein weiteres Problem ist , dass Hunde selbst Probleme haben können: Sie können krank oder alt werden, sie können einfach den Dienst verweigern oder abgelenkt sein.
Der Vorteil von Roboterhunden ist, dass sie all die gesundheitlichen, sozialen oder psychischen Probleme nicht haben. Außerdem entfällt ein Großteil des Trainings – der größte Kostenfaktor bei Hunden.
Weiterhin kann man in Roboter-Hunden beliebige Sensoren verbauen. Sie können Treppen steigen, beliebige Hindernisse erkennen und auch Ampeln auslesen. In Moskau gibt es Roboter, die Pakete ausliefern, dafür müssen sie zuverlässig den Verkehr, Hindernisse und Gefahren einschätzen können. Blinden-Führhunde können übrigens keine Ampeln interpretieren und sich auch keine komplexen Strecken einprägen, die sie nicht regelmäßig gehen, Robo-Hunde benötigen lediglich ein Navi oder eine gespeicherte Route.
Natürlich kann der Hund auch für die jeweilige Person optimiert werden. Aktuell muss der Hund sowohl von der Größe als auch vom Temperament zum Besitzer passen.
Andererseits kann man sich mit Robo-Hunden buchstäblich nicht anfreunden. Es sind Geräte und keine Lebewesen. Man wird also keine persönliche Beziehung dazu aufbauen. Aus meiner Sicht kein Problem. Aber nach meiner Wahrnehmung gibt es einige Blinde, die eher einen Beziehungspartner auf Staatskosten als einen Führhund haben möchten.
Natürlich können Hunde mehr als nur führen. Für die Führungs-Aufgaben könnten Robo-Hunde aber eine wichtige Rolle übernehmen. Und ja, ich würde sofort einen nehmen.